Lesung: „Rose + Robert – Liebe in Zeiten der Kriege“
Am Donnerstag, den 30. Oktober, durften wir Lilya Matveeva und Jochen Voit mit ihrer Graphic Novel „Rose + Robert – Liebe in Zeiten der Kriege“ im DDR-Museum begrüßen. Das Buch erzählt die Geschichte der Liebe zwischen der DDR-Bürgerin Rose und Robert aus der Bundesrepublik, die sich in den 1970er-Jahren im Schatten des Eisernen Vorhangs kennenlernen. Eine Liebe, die versucht, Grenzen zu überwinden – ein Versuch, den Rose schließlich mit dem Gefängnis bezahlen muss.
Die Graphic Novel wirft damit einen bewegenden Blick auf eine Liebesgeschichte, wie es sie im Kalten Krieg tausendfach gegeben hat, über die jedoch nur selten geschrieben wird.
Die Erzählung basiert auf der wahren Geschichte von Rosel Werl, die sich 1978 in einen Mann aus Westdeutschland verliebte. Um ihn heiraten zu können, stellte sie ab 1981 mehrere Ausreiseanträge, die jedoch alle abgelehnt wurden. Aufgrund ihrer Bemühungen wurde Frau Werl schließlich im Juni 1982 wegen „landesverräterischer Nachrichtenübermittlung“ zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Im August 1983 wurde sie von der Bundesrepublik freigekauft und ließ sich anschließend in Baden-Württemberg nieder.
Lilya Matveeva entdeckte ihre Geschichte bei einem Besuch in der Gedenkstätte Andreasstraße in Erfurt – sie inspirierte sie zur Entstehung der Graphic Novel.
Nach der Lesung standen Lilya Matveeva und Jochen Voit dem Publikum für Fragen zur Verfügung und gaben spannende Einblicke in den Entstehungsprozess des Buches.
Das Schlusswort gehörte schließlich Rosel Werl, die in einem Videointerview noch einmal die Bedeutung von Freiheit in einer Demokratie betonte – und daran erinnerte, dass man sich für eine Demokratie einsetzen muss, wenn man sie erhalten will.
Wir danken Lilya Matveeva und Jochen Voit herzlich für ihren Besuch in unserem Museum!


