Weihnachtspyramide aus dem Erzgebirge
Rechtzeitig zu Weihnachten habe wir eine Weihnachtspyramide aus der DDR als besonderes Objekt aus unserem Archiv geholt. Sie stammt aus dem Ort Börnichen, welcher im Erzgebirge liegt. Durch die Wärme, die von den Kerzen aufsteigt, setzt sich der obere Aufbau der Pyramide in Bewegung und dreht sich langsam im Kreis. Obwohl die handgeschnitzten Figuren aus Holz auf eine winterliche Atmosphäre hindeuten, gibt es keinen sichtbaren Bezug zum christlichen Weihnachtsfest.
Auch in der DDR wurde Weihnachten gefeiert. Jedoch wurde es vielmehr als Familienfest begangen und die christlichen Traditionen rückten in den Hintergrund. Das liegt nahe, denn in der DDR wurde die Bevölkerung stark dazu angehalten, sich vom Glauben zu lösen. Besonders groß war der Druck des Staates in den ersten Jahren nach seiner Gründung. Doch auch bis zum Ende der DDR konnten gläubige Menschen Nachteile im Alltag erfahren oder mussten sogar eine Strafverfolgung fürchten. Im öffentlichen Raum fand Religion kaum noch statt.
In der DDR kam es immer wieder zu einem Mangel an Produkten, denn die Nachfrage der Menschen war größer als das Angebot in den Läden. Das spielte natürlich auch eine Rolle, wenn Eltern versuchten, den Wunschzettel ihrer Kinder zu erfüllen. Gerade in der Weihnachtszeit nahm die Anzahl der West-Pakete zu, in denen Verwandte und Bekannte Lebensmittel und Geschenke für die Weihnachtszeit aus der Bundesrepublik in die DDR sandten.
Aber auch aus der DDR erfolgte ein reger Versandt. Viele der Weihnachtspyramiden und Schwibbögen, Räuchermännchen und Nussknacker, die im Erzgebirge hergestellt wurden, gingen nicht an die eigene Bevölkerung, sondern wurden unter anderem in die Bundesrepublik verkauft. Das galt nicht nur für Waren aus dem Erzgebirge, sondern auch für anderes DDR-Produkt wie den bekannten Dresdner Stollen.
Wenn Sie sich mehr mit dem Thema West-Pakete und Exporte von DDR-Produktionen in die Bundesrepublik beschäftigen wollen, besuchen Sie gerne die Ausstellung im Obergeschoss.