Was kostet ein Mensch?

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Unter diesem Motto fand am 09.10.22 eine Veranstaltung mit Burghard Kochmann im DDR-Museum Pforzheim, dem einzigen DDR-Museum im Westen, statt. Der Vortragsraum war bis auf den letzten Platz gefüllt.
Burghard Kochmann, selbst ein Opfer der DDR-Diktatur, wurde von der Bundesrepublik freigekauft. Natürlich unter der Verpflichtung niemals etwas über die Umstände des Freikaufst  zu sagen.
In seinem Vortrag ging er zunächst auf die Geschichte der Methode des Verkaufs von Menschen ein.
Begonnen mit Josef aus dem Alten Testament, als dieser für 20 Silberlinge,von seinen Brüdern an die Ägypter verkauft wurde.
Über den Versuch Eichmanns, Juden aus Budapest gegen Lieferung von Lastwagen von die Alliierten freikaufen zu lassen.
1961, als nach der gescheiterten Invasion der USA in der Schweinebucht auf Kuba, die USA 60 Millionen $ an Kuba bezahlten, um 1600 Gefangene US-Soldaten freizukaufen.
Im Jahre 1961 kam man schließlich in der deutsch deutschen Wirklichkeit an.
Angefangen mit dem Hauslehrer für Willy Brandts Kinder, der in Ostberlin lebte, aber in Westberlin dessen Kinder unterrichtete. Nach dem Mauerbau konnte er seiner Arbeit nicht mehr Nachkommen und wurde für vier Jahre Inhaftiert und danach gegen einen einmalig gezahlten  Bargeldbetrag freigekauft .
Unter Mitwirkung von Schalk Golodkowski und der sogenannten Koko, wurde die Bestellung von Waren im Westen durch die DDR und deren Bezahlung durch die Bundesrepublik , abgewickelt. Dadurch wurden 30,1 Mrd DM erwirtschaftet, die aber fast ausschließlich für die Kosten der Prominentensiedlung Wandlitz, 3,2 Millionen DM jährlich ,verwandt wurden. Und das für lediglich 24 Personen, darunter die Honneckers und Mielkes.
Weitere Freikäufe wurden mit Rumänien abgewickelt. Dort konnten 300 000 Siebenbürgersachsen für jeweils 8 000 DM in die Bundesrepublik ausreisen.
Der Kopfpreis eines Menschen richtete sich nach dessen Staatsbürgerschaft und dem Interesse des Ausreiselandes.

Für einen politischen Gefangenen in der DDR wurden am Ende 90 000 DM bezahlt.
Dabei war der Freikauf eines Akademikers teurer als der eines Arbeiters und das im Arbeiter- und Bauernstaat.
Insgesamt wurden 34 300 Personen von der Bundesrepublik freigekauft und in den Westen entlassen. Zuvor allerdings im Vogelkäfig aufgepäppelt wurden.

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